Update-Info

07.01.2015: Ich wünsche allen ein (verspätetes) frohes neues Jahr! :)

Bei uns hat das Jahr leider mit einer Krebsdiagnose begonnen. Nicht meine, aber dennoch werden die Kapitel in absehbarer Zeit nur sehr unregelmäßig erscheinen.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Von Edelsteinen und Papierengländern 31:


Der nächste Morgen verlief ruhig. Leider angespannt-ruhig und nicht harmonisch-ruhig. Unsere Stimmen klangen freundlich, die Worte wurden sorgfältig gewählt, die dazugehörenden Lächeln erschienen gezwungen und berühren taten wir uns nicht mehr, nachdem wir aufgestanden waren. Irgendwie scheiße, aber ändern konnte ich es nicht – also doch, wahrscheinlich hätte ich etwas ändern können, aber was und wie, das wusste ich nicht. Die Distanz ging nicht nur – vielleicht sogar nicht hauptsächlich – von mir aus und sie … blockierte mich. Zusätzlich. Sie blockierte mich zusätzlich. Ich hatte ja sowieso schon Probleme damit, auf ihn zuzugehen, weil er eben … männlich war. Und meine Welt durcheinanderbrachte und ich immer noch nicht sicher war, ob ich meine Welt durcheinandergebracht bekommen wollte. Ein Teil von mir hing an meiner alten Welt, der andere wollte die neue Welt genießen, die Rubin mir eröffnete. Es brauchte schon Überwindung, aufzutauen, wenn er dafür empfänglich war, aber so … mal ehrlich: Auf Leute zuzugehen, die auf Distanz gingen, das war nicht meine Stärke. Meine Stärke war, Leute dazu zu bringen, gar nicht erst auf Distanz zu gehen, aber wenn sie es einmal taten … dann tat ich mich schwer, sogar in der Schule. Und während ich dort wenigstens noch einen Notfallplan hatte und mich einfach zwang, weiter freundlich zu sein und mich weder vertreiben zu lassen noch aufdringlich zu werden, wusste ich in dieser Situation hier nicht, was angebracht war. Oder treffender formuliert: Was das beste Resultat erzielte. Hingehen und ihn einfach umarmen oder ihm einen Kuss auf den Hals geben, so wie er es oft genug bei mir tat, das … das konnte ich nicht. Konnte nicht, war nicht in der Lage, meinen Körper dazu zu bringen, und wusste dabei noch nicht einmal, ob ich es überhaupt wollte.