Den Rest des Nachmittags lang waren wir nicht mehr alleine und irgendwie
hatte ich das Gefühl, dass das Rubin ganz recht war. Nur wie es mit mir selbst
aussah wusste ich nicht. Einerseits hätte ich ihm gerne zu verstehen gegeben,
dass er wegen meinem dummen Verplapperer nicht mit dem Küssen aufhören musste;
andererseits war mir nicht nur klar, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich es
ihm denn ‚zu verstehen geben‘ wollte, denn ‚geradeheraus sagen‘ kam nicht in
Frage, nein, noch dazu fand ein Teil von mir auch, dass das grundsätzlich eine
schlechte Idee war. Ihn dazu zu bringen, das Küssen sein zu lassen, war nicht
geplant gewesen – aber ihn zu küssen ebenso wenig. Mit ein bisschen
kreativem Verdrängen wäre es sicher möglich, wenigstens diese Erfahrung
irgendwo nach ganz weit unten zu verstauen.
Aber er hatte so verletzt ausgesehen. Da ich mich gestern nicht umgedreht
hatte, wusste ich nicht, wie es im Verhältnis zum Nebensächlich-Debakel stand,
aber auch alleine war es unschön. Dass ich das Gefühl hatte, dass er sich den
Rest des Nachmittags zurückzog, machte es nicht besser. Das fing schon auf
Betsy an, wo er sich an den Rand neben Megan legte – klar, da sie
beide vorlesen sollten war es praktischer, wenn sie nebeneinander lagen, aber
trotzdem, irgendwie … war er so weit weg. Und eine Stimme in mir
flüsterte, dass er das nicht nur deshalb war, weil zwei Personen zwischen uns
lagen.
Nachdem wir eine Weile alle zusammen so Peter Pan gelesen
hatten, wurde Kitty unruhig.
„Wann essen wir denn?“, fragte sie und sah mich erwartungsvoll an.
„Na, erst müssen wir kochen.“
„Zitronenrisotto, ja?“
Ich nickte
„Können wir es jetzt machen? Ich hab Hunger.“
Ich schmunzelte und warf Rubin einen Blick zu. „Da musst du schon den
Hausherren fragen.“
In der nächsten Sekunde richtete sie ihren Dackelblick auf ihn, doch noch
bevor sie etwas sagen konnte, antwortete er bereits:
„Wenn du magst, sicher.“
Kitty setzte sich auf. „Und danach gibt’s Tiramisu? Ohne Wartepause?“
„Meinst du denn, du hast gleich nach dem Risotto noch genug Hunger?“,
fragte Megan und ich grinste, als Kitty in Pas Tonfall erwiderte:
„Nachtisch ist nicht für den Hunger, sondern für die Seele.“
Megan schmunzelte. „Das stimmt natürlich.“
„Außerdem kann Kitty fast immer essen, nicht wahr, kleine Fressmaus?“
„Ich bin keine Fressmaus!“ Sie zog eine Schnute und stemmte die Hände in
die Hüften. „Ich bin eine Naschkatze.“
Ich lachte und zog sie zu mir, um ihr über die Locken zu streichen. „Stimmt
natürlich. Wie konnte ich das nur verwechseln?“
Dann sah Kitty zu Rubin. „Darf ich dir zeigen, wie man Risotto macht?
Risotto kann ich richtig gut!“
„Wenn Vyvyan einverstanden ist damit, würde ich mich geehrt fühlen“,
antwortete er.
Ich wusste nicht, wieso, aber irgendwie – keine Ahnung. War
kochen nicht eigentlich unser Ding?
‚Unser Ding‘? Hallo?! Wir hatten kein Ding – wir brauchten kein
Ding! Und ‚uns‘ gab es auch nicht, nur ihn und mich. Wir wuschen uns
gegenseitig die Hände, schulisch, kulinarisch und zwischendurch hormonstau-isch,
aber das war’s auch schon. Außerdem: Seit wann gab es bitte etwas, das ich
nicht mit Kitty teilen wollte, hm? Seit nie, ganz genau. Vielleicht hatte ich
insgeheim damit gerechnet, dass wir beim Kochen alleine sein würden und ich
dann die Chance bekäme, es wieder hinzubiegen, aber er schien im Moment eh
keinen besonderen Wert auf traute Zweisamkeit zu legen.
Kitty attackierte auch mich prompt mit ihrem Dackelblick. „… Bitte?“
„Klar“, erwiderte ich und lächelte sie an. Kitty wollte, also bekam sie – was
Mum gesagt hatte von wegen sie müsse lernen, dass dem nicht immer so war,
ignorierte ich gekonnt.
Sie quietschte vergnügt und wir kletterten von Betsy runter. In der Küche
angekommen setzte ich mich an den
Küchentisch, so, dass ich ihnen dabei zusehen konnte. Kitty konnte Risotto
(recht gut), und sie musste auch nur Anweisungen geben (darin war sie
Weltmeisterin!) aber aus den Augen lassen würde ich sie beim Kochen trotzdem
nicht, auch, weil das bedeuten würde, dass ich Zeit mit Megan alleine verbringen
müsste. Nein danke, aus so vielen Gründen. Ich hatte schon keine Lust darauf,
mit ihr zusammen am Tisch zu warten, bis die beiden mit Kochen fertig waren.
Und zum Glück musste ich das auch nicht, denn Megan trat neben Rubin und
fragte:
„Zeigst du’s mir auch, Catherine?“ Braves Mädchen.
Kitty strahlte sie an. „Klar! Ihr könnt jeder eine Pfanne nehmen und
Risotto für zwei machen.“ Sie kam zum Tisch und holte einen der Stühle, um ihn
hinterm Herd zu platzieren. So, dass sie den beiden beim Kochen über die
Schultern schauen konnte.
Oh ja, das gefiel Kitty. Gleich zwei Schüler.
„Also, wir brauchen Zwiebeln und Knoblauch und Gemüsebrühe und Zitronen und
…“
Sie ging ganz in ihrer Rolle auf.
***
Zumindest war sie das solange, bis es daran gegangen war, das benutzte
Geschirr auch wieder sauber zu kriegen, aber nun gut. Zum Glück hatten wir ja
nur kurz vorspülen müssen, den Rest konnten wir der Maschine überlassen.
Eigentlich war der Nachmittag dann relativ harmonisch verlaufen, so sehr er
harmonisch verlaufen konnte. Ich versuchte mir meine … nun,
ich will nicht ‚Befangenheit‘ sagen, aber etwas Ähnliches war es wohl, das das
schlechte Gewissen bei mir verursachte – jedenfalls versuchte ich sie
mir nicht anmerken zu lassen, Rubin zeigte ebenfalls nicht, dass irgendwas
vorgefallen war und Megan, nun, die hatte vielleicht eine Ahnung, aber so
richtig wissen tat sie ja nichts. Nur eben fühlte es sich an, als wäre ein
unnatürlich großer Abstand zwischen mir und Rubin. Dabei ließ er eigentlich
auch mich nicht spüren, dass ich Scheiße gebaut hatte, nicht aktiv jedenfalls.
Er redete normal, weder mit Schulstimme noch mit dieser seltsamen neutralen
Tonlage von heute Morgen; er lächelte, wenn auch nicht ganz so
nakenkribbelnerregend wie sonst; und berühren tat er mich ja eh nicht, wenn wir
nicht alleine waren – zumindest hatte er das bisher nicht und er
hatte gesagt, er würde auch nicht damit anfangen. Dennoch hatte sich kurz
nachdem wir die Küche verlassen hatten und zu Kitty, Betsy und Megan gegangen
waren, ein bleierner Klumpen in meinem Magen geformt, der im Verlauf des
Nachmittags immer größer und schwerer geworden war.
Und nun, da wir gerade die Haustür öffneten und Kitty auf Sue zustürmte, um
ihr aaaaalllles!!! von unserem Besuch und von Betsy und natürlich davon,
wie sie Megan und Rubin beigebracht hatte, wie man Risotto kochte und was dabei
alles wichtig war, zu erzählen – nun verpuffte der Klumpen leider
nicht spurlos, so wie ich gehofft hatte. Nein, er hatte sich in meinem Bauch
eingenistet und schien sich dort häuslich zu machen. Und das, wo ich doch
selbst das beste Beispiel gegen Sesshaftigkeit war!
„… voll hübsch mit blauen Kacheln und groß genug, dass wir alle oben
drauf passen – wenn wir auch eine Betsy hätten, könnten wir von oben
aus fernsehen. Stell dir mal vor!“ Kitty hüpfte vor Freude und
gestikulierte wild.
„Was ist bitte eine Betsy?“, fragte, Mum, die ihren Kopf aus der Küche
steckte und uns hereinwinkte.
„Ein Kachelofen natürlich!“, piepste Kitty und fing ihre Beschreibung
wieder von vorne an, mit fast noch mehr Begeisterung als beim ersten Mal. Ich
konnte sie ja verstehen, aber irgendwie verhinderte der blöde Klumpen, dass ich
mich mitfreuen konnte. Ich folgte ihnen in die Küche, blieb aber stehen, als
sich Mum und Kitty setzten und Sue zum Herd ging.
„Wie wär’s, wenn wir eine heiße Schokolade trinken und ihr uns dabei alles
erzählt?“
„Mit Sahne?“, fragte Kitty, guckte dabei aber Mum an. Die nickte gutmütig;
in der Weihnachtszeit war auch sie etwas entspannter, was so was anging.
Marshmallows wären wohl nicht durchgegangen, aber Sahne konnte sie
verantworten.
Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt und mich in mein Zimmer
verzogen, aber dann hätten sich sowohl Sue als auch Mum Sorgen und Gedanken
gemacht und mich garantiert wieder auf Rubin angesprochen und das wollte ich
auf keinen Fall. Also setzte ich mich neben Kitty, ignorierte den Klumpen so
gut es ging und ergänzte ihre Erzählung mit Kommentaren und gelegentlich, wenn
sie in ihrer Hast einen halben Satz einfach weggelassen hatte, auch
Erklärungen.
Es war zehrend. Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass ich es nicht
gewöhnt war, denn normalerweise verstellte ich mich vor ihnen ja
nicht – in der Schule war es ganz am Anfang auch anstrengend gewesen,
die ersten acht oder neun Monate, doch die Vorteile hatten das bei Weitem
wieder gut gemacht. Und auch wenn ich es nicht mochte, meiner Familie etwas
vorzuspielen, so wollte ich heute einfach nur so schnell wie möglich meine Ruhe – und
das ging nur, wenn sie dachten, alles sei okay. Außerdem war es ja noch nicht
mal so, als ob ich genau erklären könnte, wo denn das Problem lag, wenn sie
mich fragen würden. ‚Rubin hat mich geküsst und mir hat es gefallen, aber
dann habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht wollte und jetzt fühle ich mich
deswegen schlecht’ ging ja schließlich nicht. Jegliche Erklärung hätte also
nur zu noch größeren Ausflüchten, Ungenauigkeiten oder gar Schummeleien
geführt. Ich wählte also im Grunde genommen also nur das kleinere Übel. Das kleinste
sogar, wenn man die anderen Möglichkeiten, wie gnadenlose Ehrlichkeit, mit in
Betracht zog. Nein danke, dann hätte ich zum letzten Mal in meinem Leben eine
Freundin gehabt; weder Mum noch Sue noch Paps würden es für gut befinden oder
nur akzeptieren – hey, noch nicht einmal tolerieren, dass ich
trotz eindeutiger Homosexualität mit einer Frau zusammen sein wollte. Dann
wäre ich meine Eier wirklich los.
***
Als ich schließlich in mein Zimmer kam, glühte der Klumpen mit neuer Feuerkraft
auf und holperte hin und her. Was sollte das denn jetzt, hm? Beschissenes Teil.
War ja nicht so, als ob ich jetzt irgendetwas tun könnte. Ich war hier und
Rubin war (wahrscheinlich?) zu Hause und sogar wenn – wie oft musste
ich denn noch zu dem Schluss kommen, dass ich eh nicht wüsste, was ich tun
sollte, um das wieder gutzumachen?! Seit wann war mein Unbewusstes so verflucht
schwer von Begriff? Beschissenes Teil.
Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf Eliaseis, aber lesen war
jetzt zeitlich nicht drin. Nein, erst musste der Aufsatz geschrieben werden,
damit er wenigstens nicht von mir behaupten konnte, ich würde die Nachhilfe
nicht ernst nehmen. Tat ich schließlich.
Also setzte ich mich an meinen Schreibtisch, holte einmal mehr mein Zeug
hervor und …
***
So wurde das nichts. Vierzig Minuten vergangen und ich hatte noch nicht
einmal ein Thema. Seit wann war ich denn so schlecht? Wo war meine
Kreativität hin? Beschissenes … Alles!
Ah, leckt mich doch alle!
Ich würde keine weitere, wertvolle Ferien-Minute mehr damit verschwenden,
Kirschlolli um Kirschlolli zu vertilgen und auf ein leeres Blatt Papier zu
starren! Ich hatte ja wohl Besseres zu tun. Wenn der Aufsatz nicht wollte, dann
konnte ich genauso gut endlich, endlich an Eliaseis weiterlesen.
Ich hatte ja eigentlich damit gerechnet gehabt, vor Neujahr mindestens die
Hälfte verschlungen zu haben, aber was war? Ich steckte immer noch im ersten
Viertel – nein, Fünftel fest. Und immerhin waren das meine
letzen Weihnachtsferien als Schüler, danach würde ich wie Sue enden und
entweder arbeiten oder Semesterarbeiten schreiben. Hoffentlich zumindest, denn
auf eine Ehrenrunde hatte ich mal so gar keinen Bock.
Ich stand ruckartig auf, schmiss den Stift hin und ging mit raschen
Schritten durchs Zimmer, um mich aufs Bett zu werfen. Ein Griff nach rechts und
schon hatte ich die elysischen Seiten in der Hand. Schon viel besser. Noch ein
bisschen Zurechtruckeln, Arsch nach links, Arsch nach rechts und noch einmal
nach links – perfekt! Tief einatmen. Luft langsam wieder entweichen
lassen.
Startschuss.
***
Eine weitere Viertelstunde und zweieinhalb Seiten später hatte ich
beträchtliche Lust, jemanden zu erwürgen. Und dabei war es mir egal, wen es
treffen würde; jeder würde es tun – okay, mit Ausnahme meiner
Liebsten und Rubin, vielleicht. Meine Liebsten, weil sie meine Liebsten waren,
und Rubin, weil … Nachhilfe. Ich brauchte ihn noch. Genau.
Wieso konnte ich denn verflucht noch einmal noch nicht einmal lesen, hm?
Ich hatte eine Ewigkeit lang nach Eliaseis gesucht und nun, wo ich es in
den Händen hatte, konnte ich mich nicht konzentrieren. Dann hatte ich eben
etwas gesagt, das mir im Nachhinein leid tat, na und? War nicht das erste Mal! Eliaseis
war wichtiger als ein verdammter Patzer, vor allem, da es ja nur ein Patzer Rubin
gegenüber gewesen war. Es sollte keinen Grund geben, warum ich nicht innerhalb
von Nanosekunden in die Geschichte eintauchen konnte – und dass es
ausgerechnet Rubin gewesen war, der mir das blöde Buch geschenkt hatte, war im
Endeffekt doch auch scheißegal. Aber eins war kristallklar: Noch viel weniger
als meine spärliche Ferienfreizeit würde ich die noch krasser limitierten
Seiten dieses Buches verschwenden, indem ich unkonzentriert und mit schlechter
Laune las!
Also packte ich es zurück auf das Nachttischchen und ließ mich kraftlos
zurück in die Kissen fallen.
Und jetzt?
Auf meine Familie hatte ich keine Lust, auf mein Buch auch nicht und den
Aufsatz kriegte ich ums Verrecken nicht hin. Und zum Schlafen war’s noch viel
zu früh, vor allem, da ich morgen ja auch nicht in der Morgendämmerung bei
Rubin auftauchen musste.
… Moment mal, wann musste ich überhaupt bei ihm auftauchen? Hatte ich
es verdrängt oder er vergessen, es anzusprechen? Und ja, in letzterem Fall wäre
es sein Fehler; ich hatte genug mit den Vorboten des bleiernen Klumpens zu tun
gehabt.
Hm.
Hm-hm.
Einfach so irgendwann auftauchen kam ungeil, oder? Er hatte zwar nichts
gesagt, aber was, wenn er Pläne hatte? Oder einfach mal keinen Bock?
Also besser nachfragen. Aber konnte ich ihn denn jetzt einfach so mir
nichts, dir nichts anschreiben? Hatten wir nicht eigentlich,
irgendwie … Klärungsbedarf? Auch, wenn ich sicher nichts klären konnte
und er die Küche schnell genug verlassen hatte, um mir deutlich zu machen, dass
er nichts klären wollte …
Und, bei Hades, wie kam es, dass ich keine vierundzwanzig Stunden
später schon wieder in meinem Zimmer hing und mir Sorgen und Gedanken über
Rubin machte? So eine Scheiße aber auch!
Völlig übertrieben war das, wenn ihr mich fragt. Unnötig wahrscheinlich
noch dazu, am Ende tangierte ihn das Ganze in etwa so sehr, wie wenn in China –
Nein. Ich hatte ja gesehen, dass es ihn sehr wohl tangierte. Würde es mich
sicher auch, wenn mir die Person, mit der ich eben noch fröhlich am Knutschen
gewesen war, plötzlich eröffnete, dass sie das eigentlich gar nicht wollte. Wie
kam das denn rüber? Wahrscheinlich dachte er jetzt, das läge an ihm oder seiner
Technik oder ich fände ihn generell scheiße oder was wusste ich schon. Das stimme
ja aber alles nicht. Nein, vielmehr –
Was sollte das denn jetzt bringen, wenn ich über seine blöden Küsse und
meine Reaktion darauf nachdachte? Klar hatten sie mir gefallen, er war
schließlich ein Kerl und ich schwul. In der Konstellation war die logische
Schlussfolgerung nun einmal, dass ich es mochte, ihn zu küssen, vor allem, da
er mein Erster war.
Oh Hera, Rubin war mein Erster. Nicht sexuell, klar, aber
homokusstechnisch. Das war … kein guter Gedanke. Unheimlich, irgendwie.
Okay, stopp. Nicht weiter darüber nachdenken, dann würde es irgendwann von
allein weggehen. Garantiert. Bitte.
Also was jetzt? Morgen einfach auf gut Glück los oder heute noch fragen?
Fragen. Ja.
Vielleicht konnte ich aus seiner Antwort sogar einen Hinweis auf seine
Stim… nein. Ich würde garantiert nicht über die geheime Nachricht in einer
stupiden SMS nachgrübeln. Ich würde ihn fragen, ‘ne Antwort bekommen und gut.
Danach würde ich entweder lesen oder den Aufsatz schreiben und wenn beides
wider Erwarten doch nicht funktionieren sollte, dann würde ich eben einen Film
auf meinem Computer gucken. Wenn der Plan mal nicht ein Geniestreich war.
Handy hervorgeholt und Nachricht getippt:
Wann soll ich morgen antanzen?
Kurz überlegt und dann Nachricht geändert auf:
Wann soll ich morgen da sein?
Für gut befunden, abgeschickt.
Es dauerte eine Weile, dann kam die Antwort:
Wann du möchtest
Und gleich darauf:
Aber bitte vor 12
Vor zwölf. Hieß das nun kurz oder gut vor zwölf?
So gegen 11?, fragte ich um sicherzugehen. Diesmal kam die Antwort schneller.
10:30 wär auch ok. Oder früher. Früher ist besser
O…kay. Also zehn bis halb elf, das konnte ich hinkriegen. Solange er dann
wach und ausgeschlafen war.
Ich schickte ein kurzes OK zurück, dann ließ ich das Handy sinken.
Zehn, das war machbar. Dann musste ich circa Viertel nach neun in den Bus
steigen, am besten gleich mit den Zutaten für – oh.
Was möchtest du morgen kochen?
Die Antwort kam erneut prompt.
Keine Ahnung, wieso? Und wieder ein Nachtrag: Zum Nachtisch irgendwas mit
Schokosauce
Hilfreich, echt.
Weil ich die Zutaten vorher kaufen muss.
Schokoladensauce. Hm … selbstgemachte Eiscreme? Nee, dann müsste
ich ja die Maschine mitnehmen – und was brachte es ihm schon, wenn er
keine Maschine hatte? Eben. Waffeln? Nein, da brauchte ich das Eisen. Crêpes,
dann? … Wieso nicht.
Crepes? Mit Schokosauce und Früchten?
Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, kam:
Wir können auch zusammen einkaufen gehen. Hier ist ein kleiner Supermarkt
gleich um die Ecke. Wenns nichts Außergewöhnliches wird, sollte der reichen
Gleich im Anschluss:
yes please, crepes
Noch nicht mal per SMS verschonte er mich mit dem Kauderwelsch. Aber okay,
Crêpes mit Schokosauce. Nicht besonders schwierig, aber die Sauce musste
mehrere Stunden gekühlt werden. Wieso musste alles mehrere Stunden gekühlt
werden, das wir zubereiteten?
Hm, zusammen einkaufen? Von mir aus, dann konnte er tragen helfen. Die
Wahrscheinlichkeit, dass jemand von der Schule auftauchte, war niedrig, und
selbst wenn: gemeinsam einkaufen war kein Verbrechen. Nachhilfe hatte ich nun
einmal und die Kochgeschichte war auch völlig verständlich, wenn man bedachte,
dass ich meine ‚Schulden‘ so gleich abarbeiten konnte. Weniger verständlich
waren dagegen die Kuschelstunden, aber davon würde ja niemand erfahren. Alles
gut.
Wieder piepte mein Handy.
Hast du dir schon Fragen überlegt?
Was für …?
Ach, über ihn. Nicht wirklich. Wollte er die Fragerunde echt durchziehen?
Keine Angst mir fällt schon was ein.
Also nicht. Bad vyvyan
‚Bad Vyvyan‘? Dem fehlten doch echt ein paar Flusen in seinem
Trockner.
Aber den Aufsatz hast du geschrieben?
Ich schloss für einen Moment genervt die Augen – nicht wirklich
von ihm genervt, sondern von meiner eigenen Unfähigkeit.
Der will nich so wie ich.
Soll ich dir helfen?
Wie, jetzt etwa? Wollte er mir auch noch Fernunterricht geben oder was?
Noch eine Nachricht:
Wenn ich die Fehler gleich korrigiere kannst du sie dir gleich beim
schreiben abgewöhnen. Ist effizienter
Effizienter, sicher. Außerdem würde ich weniger Fehler haben, er somit
morgen weniger zu korrigieren und wir beide mehr Zeit für andere Dinge, die er
bestimmen konnte. Aber, na ja, komplett Unrecht hatte er nicht. Und ich würde
heute ebenfalls schneller, respektive, überhaupt fertig werden. Und vielleicht
könnte ich danach sogar noch lesen, wenn der Klumpen mitbekommen hatte, dass
Rubin nicht vor Verzweiflung wegen meines Fauxpas’ in einer Ecke saß und
flennte.
Hast du nichts bessres zu tun?, fragte ich dann doch noch, anstandshalber. Oder
vielleicht auch deshalb, weil ich so trotz allem meinen Abend mit ihm
verbringen würde – wenn auch diesmal aus der Ferne – und
das langsam ein bisschen zu sehr Routine wurde.
Nein. Skype?
Skype. War definitiv besser als hier wie blöd aufm Handy herumzutippen. Und
eigentlich zählte das auch nicht als ‚den Abend gemeinsam verbringen‘, denn
hier ging es nur ums Geschäftliche. Genau. Dass er schon wieder über die
Pflichten eines Nachhilfelehrers hinausschoss, ignorierte ich gekonnt.
Moment, muss meinen Computer hochfahren.
***
Als die Bildübertragung anfing, sah ich Rubin auf dem Bauch liegend, das
Kinn auf ein Kissen gebettet.
„Schön, dass es wenigstens einer von uns gemütlich hat“, grummelte ich und
rückte meinen Stuhl zurecht, einfach nur, damit er sich bequemer anfühlte.
Rubin lächelte unpassend zufrieden. „Du kannst es dir auch gemütlich
machen; ich halte dich nicht auf.“
„Ich mache meine Aufgaben immer an einem Tisch. Strikte Trennung von Arbeit
und Vergnügen, sozusagen.“
„Vielleicht ist gerade das das Problem?“ Ein Schmunzeln. „Vielleicht
solltest du lernen, Englisch mit Vergnügen zu verbinden?“
Ich schnaubte und schüttelte den Kopf. „Als ob das überhaupt möglich wäre!“
„Wieso denn nicht? Wir könnten die Nachhilfestunden auf Betsy verlagern,
englische Filme gucken oder beim kuscheln Englisch reden. That’d be
hot.“
Heiß? Wenn ich beim Kuscheln irgendeinen Mist zusammenstotterte, ja, das
wäre unglaublich heiß.
„Es gibt ja auch nichts Heißeres als deutschen Akzent im Englischen“,
erwiderte ich und versuchte den Klumpen in meinem Magen zu ignorieren, der
angefangen hatte, sich um die eigene Achse zu drehen. Was sollte das denn
bitte? „Wer würde da nicht schwach?“
Nun wechselte sein Lächeln von vergnügt zu nachsichtig. „Wenn du Englisch
lernst oder redest, bist du immer voll konzentriert und gibst dir Mühe. Das ist
heiß.“
Äh … könnten wir vielleicht aufhören, davon zu reden, wann ich
heiß war und wann nicht?
„Und beim Kuscheln gebe ich mir keine Mühe oder was?“, erwiderte ich patzig
und nahm meinen Stift, „Komm, wir sollten anfangen, sonst werde ich heute nicht
mehr fertig.“
„Doch, tust du; stell dir mal vor, wie viel Mühe du dir erst geben würdest,
wenn wir beides kombinierten“, antwortete er auf meine rhetorische Frage, bevor
er den Kopf schief legte und meinte: „Aber vielleicht wäre das zu viel aufs
Mal. Wie wär’s, wenn wir damit anfangen, dass du es dir jetzt gemütlicher
machst? Als Versuch?“
Ich zuckte mit den Schultern, zögerte kurz und packte dann meinen Block,
Stift und Laptop und verzog mich damit aufs Bett. Eigentlich war es
überraschend, wie wenig es mir ausmachte, mit meiner Routine zu brechen, aber
es sah wirklich gemütlich aus, wie er dalag. Und es war ja nicht so, als würde
ich das von jetzt an immer so machen; nein, es war eine Ausnahme, genau so, wie
das Skypegespräch mit ihm eine Ausnahme war. Und es war auch seltsam, am Tisch
zu sitzen und jemanden direkt vor sich zu haben, der auf dem Bett lag.
Außerdem: Was er konnte, konnte ich doch schon lange.
Waren für so eine simple Sachen wirklich so viele Begründungen nötig?
Ich stellte den Computer ans Kopfende und legte mich erst so hin wie er,
fand aber schnell heraus, dass das zum Schreiben zu unbequem war; also legte
ich mich auf die Seite, stützte mich auf den rechten Ellbogen und zog den
Rechner zurecht.
„Okay, wie viel hast du schon geschrieben?“
„Noch nichts“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Rubin hob die Augenbrauen, ließ es aber unkommentiert. „Welches Thema hast
du dir denn ausgesucht?“
„Noch keines.“ Auf den Blick hin, den ich dafür bekam, fügte ich rasch
hinzu: „Ist nicht so, als ob ich es nicht versucht hätte, okay? Aber ich kann
mich heute überhaupt nicht konzentrieren!“
Er schwieg kurz, dann umspielte ein Lächeln seine Lippen, dass ich nicht so
richtig einordnen konnte. „Das kriegen wir schon hin. In welchem Themengebiet
möchtest du deinen Wortschatz denn verbessern?“
„In so ziemlich allen“, erwiderte ich, merkte aber selber, dass ich jetzt
genauso hilfreich war wie er vorhin mit dem Essen. Nein, sogar noch weniger: Er
hatte wenigstens Schokosauce vorgegeben. „Kochen? Oder studieren? Oder …“
Ich brach ab.
„Studieren hört sich doch gut an“, sagte Rubin, „warum schreibst du nicht
darüber, was du gerne studieren und danach arbeiten würdest? Die eigenen
Zukunftspläne zu formulieren ist ein Thema, das häufig gefragt wird.“
Ich nickte. Von mir aus.
„Was das Kochen angeht, können wir das wahrscheinlich am besten während
des Kochens üben – womit wir wieder beim Thema wären.“
„Vergiss es, wie der Kochunterricht abläuft, bestimme ich.“
„Nicht nur das“, kam es von ihm, „Lass uns anfangen.“
Ja, das war wohl besser.
***
Fünfunddreißig Minuten später war der Aufsatz fast fertig und zu meiner
Überraschung musste ich zugeben, dass es wirklich relativ angenehm über die
Bühne gegangen war. Ob das nun daran lag, dass ich mich auf dem Bett befand
oder daran, dass der Klumpen sich fast unbemerkt zwischen Grübchen und Rubins
entspannter Stimme aufgelöst hatte, konnte ich nicht sagen, aber eigentlich war
das egal.
Rubin hatte sich irgendwann ebenso hingelegt wie ich, so dass es ein
bisschen so wirkte, als würden wir nebeneinander liegen – wenn man
nur das Computerdisplay fokussierte und alles andere ausblendete, zumindest.
„‚Can’t‘ oder ‚couldn’t‘?“, fragte ich, um den letzten Satz
endlich fertigzukriegen.
„‚Could not‘“, antwortete Rubin, „In formellen
Situationen – wie zum Beispiel ein Aufsatz für eine
Unibewerbung – solltest du die verkürzten Formen nicht verwenden.“
„Okay“, machte ich, kritzelte die letzten Wörter hin und sah triumphierend
auf, „Fertig!“
Rubin grinste. „Hast du fein gemacht, Vyvyan.“
„Leck mich!“
Bastard.
„Würde ich ja gerne, aber das geht so schlecht durch das Display.“
Ich schüttelte den Kopf und beschloss, darauf nichts zu erwidern, auch wenn
ich zugeben musste, dass ich auch nichts dagegen hätte, jetzt seine Zunge zu
spüren. Nach dem blöden Aufsatz hatte ich definitiv eine Belohnung verdient.
„Weißt du was?“, brummte ich schob Block und Stift schwungvoll vom Bett und
ließ mich auf den Rücken fallen, „Wenn ich nicht schon fertig wäre, würde ich
meinen Zukunftsplan ändern.“ Ich sah zu ihm, bemerkte, dass ich nun weder gut
auf das Display schauen, noch er mich sehen konnte, und rückte alles zurecht.
Rubin machte es sich ebenfalls gemütlicher und zerknautschte sein Kissen
zwischen den Armen, bis es die richtige Form hatte. Und dann hörte ich die
Decke rascheln – kuschelte er etwa echt damit?
Irgendwie … also, die Vorstellung, dass Rubin wirklich nachts die
Decke umarmte war fast schon … sympa… nein, nicht sympathisch,
seien wir doch mal ehrlich. Sympathisch war das, was ich noch problemlos
akzeptieren könnte, das es war. In Wahrheit fand ich das – nicht
‚niedlich‘, damit assoziierte ich Kitty und Feen und Kitsch und keine
männlichen Personen über zwölf, schon gar keine, die sich die meiste Zeit über
so distanziert gaben wie er – aber wie sollte ich es denn sonst
beschreiben? Gab es ein Wort dafür, wenn jemand etwas tat, wofür man ihm am
liebsten gleichzeitig durch die Haare wuscheln und ihn küssen möchte?
„Inwiefern?“, wollte er wissen und riss mich damit gnädigerweise aus meinen
unangebrachten Gedanken.
„Scheiß auf Wirtschaftswissenschaft – ich will die Weltherrschaft!
Dafür brauch ich nicht studieren.“ Ich ruckelte mich noch einmal zurecht und
guckte den Grübchen bei ihrer Wiedergeburt zu.
„Die Weltherrschaft?“, echote er amüsiert, „Und was machst du, wenn du die
an dich gerissen hast?“
„Also erstens“, begann ich und hob lehrend den Zeigefinger, „würde ich sie
nicht ‚an mich reißen‘, sondern sie erringen. Kleiner aber feiner
Unterschied, das.“
„Natürlich, entschuldige meinen Fehler.“
„Dir sei verziehen“, gab ich großmütig zurück, „Dieses eine Mal noch.
Jedenfalls würde ich natürlich für Weltfrieden sorgen und Hunger und Armut
beseitigen, bla bla bla – und viel wichtiger: Ich würde Englisch
abschaffen.“
„Wie, einfach so per Gesetz?“
„Ja.“
Er brummte unzufrieden. „Ich glaube nicht, dass du dich damit unter den Millionen
von Muttersprachlern – von denen der Großteil keine Zweitsprache
spricht – allzu beliebt machen würdest. Hasst du die Sprache wirklich
so sehr, dass du bereit wärest, deswegen einen möglichen Aufstand in mehreren
Kontinenten in Kauf zu nehmen?“
Hm. Wo er Recht hatte …
„Dann vielleicht nicht abschaffen, sondern … Deutsch als globale
Amtssprache einführen!“ Seltsam, ihn so vor mir zu haben aber kein Zitronengras
riechen zu können. „Alle können ihre Muttersprache behalten und auch ihre
Regierung- und Alltagsleben darin führen, aber jeder müsste in der Schule
fließend Deutsch lernen und offizielle Dokumente müssten immer auch in
deutscher Übersetzung ausgestellt werden. Von internationalen Kongressen und
Derartigem ganz zu schweigen. Besser?“
Schmunzeln stand ihm echt gut. „Viel besser. Ich denke, damit könnten sogar
wir dummen Amis leben – und eine weitere Sprache zu lernen tut
niemandem was Schlechtes.“
Wieso musste er denn schon wieder auf meine Meinung zu den Vereinigten
Staaten anspielen? Hatten wir das nicht schon durch?
„Sag nicht ‚wir‘, du weißt verdammt gut, dass du nicht dumm bist“,
schnauzte ich heftiger als gewollt und überraschte mich damit selbst, so dass
ich mich zwang, bei den nächsten Worten zwar grummelig, aber nicht angepisst zu
klingen. „Für deine Landesmänner und -frauen würde ich aber nicht die Hand ins
Feuer legen.“
Und Rubin … schwieg.
…
Immer noch. Sah auch nicht aus, als ob er darauf etwas erwidern möchte.
Wenn er nicht lächeln würde, würde ich ja denken, dass er beleidigt oder wütend
war, weil ich gerade wieder sein Heimatland und dessen Bewohner beleidigt
hatte, aber so …
„Was?“, fragte ich schließlich, nach einer gefühlten Stunde, die natürlich
höchstens einige Sekunden lang gewesen war.
„Nichts“, antwortete er mit warmer Stimme, „aber ich fühle mich geehrt,
dass ich zumindest ein bisschen über den anderen Amerikanern stehe.“
Natürlich tat er das – war aber auch nicht schwer.
„Na ja, jedenfalls ist das mein neuer Plan: Gymnasium abschließen,
Weltherrschaft erringen, Deutsch als globale Amtssprache einführen und so nie
wieder Englisch sprechen müssen“, sagte ich, um die komische Stimmung zu
vertreiben, die zumindest auf meiner Seite des Displays herrschte. „Und danach
kümmere ich mich um den Frieden und Hunger und so.“
Leider vertrieben meine Worte die Wärme weder aus seiner Stimme noch aus
seinem Blick. „You do that, babe. Lemme know how it goes.“
‚Babe‘?! Hatte der mich echt ‚Babe‘ genannt? Erst Süßer und nun ‚Babe‘ – hatte
er sie noch alle?!
„Aber da du ja so oder so abschließen willst, wirst du um die Nachhilfe
nicht herumkommen“, fügte er ein wenig zu hastig an.
„Hab nichts anderes behauptet“, brummte ich und ärgerte mich darüber, dass
der richtige Moment, um mich über das ‚Babe‘ aufzuregen, vorbei war. Er
hatte offenbar selber bemerkt, dass er eine absolut falsche Anrede benutzt
hatte, aber ich hätte mich trotzdem gerne darüber beschwert, nur, damit es
glasklar war, dass er das zu lassen hatte. ‚Babe‘, also wirklich.
Kurz war es still, dann sagte er:
„Vielleicht sollten wir die Bedingungen der Nachhilfe noch einmal neu
verhandeln.“
Häh? „Wieso das denn?“
„Na, wenn du die Weltherrschaft erst nach deinem erfolgreichen Abschluss
erringst und du die Nachhilfe brauchst, damit besagter Abschluss erfolgreich
wird, brauchst du meine Hilfe für das Erringen der Weltherrschaft. Ich
finde, dafür sollte ich gebührend entlohnt werden.“
Schlauer Fuchs. Aber irgendwo hatte er ja Recht. So, wie er sich Mühe gab,
hatte er eine Belohnung verdient, vor allem, da er mit der Nachhilfe viel mehr
zu tun hatte als ich mit dem Kochunterricht.
„Du willst Geld?“
„Nicht unbedingt; das macht ja bekanntlich allein nicht glücklich.“
„Was dann? Macht? Eine hohe Stellung?"
„Schon eher. Aber ich wäre auch einfach mit ein paar besonderen Privilegien
zufrieden, wenn es denn die richtigen wären.“
„Welche denn?“, fragte ich und drehte mich auf die Seite, da mein Nacken
langsam steif wurde, „Außerdem hast du schon unbegrenztes
Kuschelrecht – wenn das mal kein besonderes Privileg ist, weiß
ich auch nicht!“
Er lachte, leise und anregend, so wie er das in letzter Zeit zu oft und
gleichzeitig zu selten tat. „Da hast du Recht; wenn das bestehen bleibt, dann
ist das ein verdammt guter Anfang.“
‚Wenn das bestehen bleibt‘ – scheiße, hatte ich eben angedeutet,
dass ich sogar als Weltherrscher noch sein Bett teilen würde?!
… Andererseits wäre ich dann Herrscher der Welt und könnte
Homophobie global illegalisieren – das war doch mal eine Idee!
„‚Guter Anfang‘? Was willst du denn noch?“ Was bitte könnte besser sein als
unbegrenztes Kuschelrecht mit dem Herrscher über Terra Viviani persönlich?
„Na ja“, machte er langsam und zuckte mit den Schultern, „ich weiß ja
nicht, wie lange es bestehen bleiben würde. Immerhin könntest du dann ja
kuscheln mit wem auch immer du willst.“
„Kann ich jetzt auch“, erwiderte ich patzig. Was dachte er denn, dass ich
keinen abkriegen konnte? „Vor allem, da ich weder mit jemandem kuscheln wollen
würde, der nur hinter meiner Position her ist, noch mit jemandem, der selber
gar nicht mit mir kuscheln will. Die zweite Gruppe fällt mein ganzes Leben lang
weg, egal, wo ich in meinem Leben gerade stehe, und die erste fällt sowohl als
Weltherrscher als auch jetzt weg, da ich jetzt keine besondere Position inne
habe, und sich die Leute folglich nicht für mich interessieren würden. Also ist
meine Auswahl nicht groß anders, abgesehen davon, dass ich mehr Leute
kennenlernen würde.“ Ich stockte kurz. „Und sogar das könnte ich jetzt ebenso.“
Aber eben: Dazu müsste ich in einschlägige Clubs und – nein
danke. Da blieb ich dann doch lieber bei Rubin. So musste ich weder die laute
Musik noch den Gestank oder das Gedrängel – von ungewollten
Anmachversuchen ganz zu schweigen – über mich ergehen lassen. Er roch
gut, er schmeckte gut, er sah gut aus und sein Charakter war auch in Ordnung.
Warum sollte ich mich da nach wem anders umsehen?
Moment – sein Charakter war in Ordnung? Seit wann dachte ich das
denn?!
Rubin erwiderte leise und ruhig, mit einem Lächeln in der Stimme: „Stimmt,
könntest du.“ Als ich zu ihm sah, um nach den Grübchen Ausschau zu halten,
bemerkte ich, dass das Lächeln zwar tatsächlich in seinen Mundwinkeln tanzte,
der Rest seines Gesichts aber überrascht aussah. Was denn jetzt, war ihm
wirklich nicht bewusst gewesen, dass ich freie Partnerwahl hatte? Hallo, hatte
der mich schon mal angeguckt?
„Wirklich zu schade, Majestät, dass Ihr jetzt nicht hier seid“, sagte er
dann, das angedeutete Lächeln zu einem Schmunzeln gewachsen, „Ich hätte nämlich
nicht schlecht Lust, jetzt ein bisschen mit Euch zu kuscheln.“
Ja, wem sagte er das.
„Das würde dir nicht viel nützen, denn ich kuschle nicht mit jemandem, der
mich mit der falschen Anredeform anspricht.“ Ich wollte nicht darüber reden,
dass er gerade gerne kuscheln würde; wenn jetzt meine Fantasie zu sehr
angeregt wurde, müsste ich nur wieder unbefriedigt ins Bett.
„‚Majestät’ ist falsch? Was würdest du denn bevorzugen, ‚Lordschaft‘?“
Ich schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, ich wäre ja kein simpler Lord!
Nein, ich würde mir ein Vorbild an Cäsar nehmen.“
„Julius Cäsar?“, machte er und sah mich verdutzt an, „Also
‚Konsul‘?“
Wie fantasielos von ihm.
„Nein. Julchen war vielleicht Konsul, aber alles, was nach ihm kam,
war ein Kaiser – ein Cäsar. Die haben eine ganze Machtposition
nach ihm benannt – das will ich auch!“ Ich grinste möglichst
selbstverliebt – nicht besonders schwierig, zugegeben. „Ich wäre
einfach nur Vyvyan, der erste der Vyvyans. Als Adjektiv dürfte man
durchaus Dinge wie ‚hochverehrter‘ oder ‚vielgeliebter‘ davor setzen.“
Rubin lachte und fragte mit blitzenden Augen: „Na dann, hochverehrter
Vyvyan der Erste: Lust auf Cyberkuscheln?“
Cyber… echt jetzt?
Wenn ich ehrlich war, hatte ich mir Cybersex nie so wirklich vorstellen
können. Genauso wenig wie Telefonsex – was sollte das? Da betatschte
man sich am Ende doch eh nur selbst, also konnte man auch gleich masturbieren.
Vor allem wollte ich auch keinen Cybersex mit jemandem, der nur vierzig Minuten
von mir entfernt wohnte und mit dem ich auch richtigen S… also, richtiges
Kuscheln haben konnte. War doch unsinnig.
„Da bin ich nicht der Typ für“, antwortete ich nach einer kurzen Pause.
„Too bad.“ Obwohl er das sagte, sah er nicht so aus, als würde es
ihm viel ausmachen oder auch nur leidtun. „Dann holen wir das morgen in persona
nach.“
„War ja klar“, erwiderte ich und versuchte das Kribbeln zu ignorieren, das
mich durchfahren hatte. Wir würden morgen nach der Nachhilfe
kuscheln – und ziemlich sicher auch nach der nächsten und der
übernächsten und so weiter. Vielleicht lag es daran, dass es einlanger Tag
gewesen und ich müde war, aber die Vorstellung war alles andere als schlimm. Im
Gegenteil, in diesem Moment fühlte es sich wie die Aussicht auf mehrere Stunden
an, in denen ich wirklich ich selbst sein konnte, schwule Seite
inbegriffen.
„Na dann“, sagte ich und warf einen Blick auf die Zeitanzeige, „vielleicht
sollten wir …“
„Vyvyan“, unterbrach er mich mit einer Mischung aus Zögern und Hast,
„da wir morgen so einiges an Kuscheln nachholen müssen – von heute,
von gestern, von morgen und generell – also, ich denke nicht, dass du
es auf den letzten Bus schaffst.“
Ähm …?
„Ich wollte dich nur vorwarnen, damit du dich für den Fall der Fälle
vorbereiten kannst – frische Unterwäsche mitnehmen, zum
Beispiel – du kannst auch von mir welche haben, ich dachte
nur …“
„Du hast doch sowieso noch welche von mir“, sagte ich, weil ich das Gefühl
hatte, dass er gerne unterbrochen werden möchte.
Er verzog sein Gesicht ein wenig. „Die ist noch nicht gewaschen, sorry.“
Ich grinste. „Was denn, muss ich dir etwa auch noch beibringen, wie man
Wäsche wäscht?“
„Nein!“ Er sah mich eine Sekunde lang fast beleidigt an, bevor er zugab:
„Meine Mutter hat mir alles aufgeschrieben, aber ich habe keinen Bock da drauf.
Deswegen.“
Aber sie hatte es ihm aufschreiben müssen. Ich schmunzelte, sagte aber
nichts dazu. Keine Ahnung, wie er jemals alleine leben wollte.
„Danke für die Vorwarnung.“ Ich unterdrückte ein Gähnen. „Wir sehen uns
morgen.“
„Spätestens um zehn.“
Spätestens, ja?
„Vorhin war’s doch noch zehn bis halb elf.“
„Wie gesagt, früher ist besser.“
Okay. Wie er meinte.
„Gute Nacht, Rubin.“
„Gute Nacht, Vyvyan. Träum was Schönes.“
*********
Ich starrte das Telefon in meinen Händen an. Sollte ich wirklich? Megan
hatte nicht Unrecht damit, dass ich unter ‚Druck‘ stand und dass das
wahrscheinlich mein Verhalten Vyvyan gegenüber noch verschlechterte, und Lukas
würde da Abhilfe zu schaffen wissen, genauso, wie ich ihm Abhilfe und Ablenkung
verschaffte, wenn er mal wieder den Herzschmerz des Jahrhunderts durchlitt und
sich den Kerl aus dem Kopf vögeln musste. Für mich war er ein friend with benefits,
ich für ihn eher der perfekte Rebound-Partner, aber es funktionierte.
Und wie! Sex mit Lukas war unkompliziert und heiß und tried and true und
abwechslungsreich und erfüllend
und – nicht Sex mit Vyvyan.
Ich wollte nicht mit Lukas schlafen, ich wollte mit Vyvyan schlafen,
verdammt noch mal! Ich wollte auch Lukas nicht küssen, sondern Vyvyan, der aber
mich nicht küssen wollte – hell, mit mir schlafen wollte er ziemlich
sicher auch nicht, aber ich war mit dem Intensivkuscheln mehr als zufrieden. Es
war nicht das Körperliche, was so frustrierend war, sondern … der
ganze Rest. Seine Beziehung zu Felizitas – davor hatte ich mich damit
arrangiert gehabt, aber seit er mir gesagt hatte, dass er Schluss machen
wollte, war ich so verdammt ungeduldig, dass ich ihm am liebsten sagen wollte,
dass er gefälligst jetzt sofort anrufen und es ihr sagen solle und nicht
erst bis nach Silvester warten. Sowieso, was hieß das, ‚nach Silvester‘? Am
ersten Januar, am zweiten? Oder erst zum Schulanfang?! Das würde ich nicht
durchhalten, wenn er es so weit hinausschob. Eine ganze zusätzliche Woche!
… Das war übertrieben, oder? Ich benahm mich wie ein Kleinkind. Ich
würde eine zusätzliche Woche schon überleben und es war ja nicht so, als ob
Felizitas das einzige Problem zwischen uns war. Die letzten Stunden über hatte
ich mich damit herumgeschlagen, dass er mich nicht küssen
wollte – wieso, verdammt? Es war ja schließlich kein Heiratsantrag
und was war bitte so schlimm daran, mich zu küssen, hm? Ich konnte küssen, das
war eines der wenigen Dinge, denen ich mir sicher war. Well, vielleicht
hatte ihn unser erster Kuss nicht überzeugt, der war echt keine
Meisterleistung … aber der zweite war gut gewesen. Er war doch
gut gewesen? Vyvyan hatte zurückgeküsst – natürlich war er gut
gewesen. Solange Vyvyan zurückküsste, war alles gut. Anyways: Ich hatte mich auf
die Kussverweigerung konzentriert, aber dennoch war mir durchaus bewusst, dass
das wirkliche Problem nicht dort begraben lag. Das Nicht-Küssen-Wollen an sich
war eine Sache, die sich zwar scheiße anfühlte, mit der ich aber klarkommen
würde – wenn er zum Beispiel generell nicht auf küssen stand, wäre
das schade, aber okay. Aber nein, mein Problem war, dass ich das Problem war.
Vyvyan mochte mich nicht.
Das zu denken tat weh und mir bewusst zu machen, was es bedeutete,
war … zerstörend. Ich wusste es, hatte es von Anfang an gewusst, aber
ich hatte gleichzeitig mein Bestes getan, es zu verdrängen. Er hatte es mir ja
auch offen genug gesagt, aber ich … hatte gedacht, dass sich das
schon legen würde, hatte mir eingeredet, dass er mich nur richtig kennenlernen
müsste und dann schon erkennen würde, dass ich einfach awesome war. Genau
das richtige für ihn. Und ich fand auch jeden Tag mindestens etwas, von dem ich
mir einreden konnte, dass es ein Fortschritt war – ja, manchmal
sogar, dass es ein Anzeichen dafür war, dass er begann mich zu mögen. Aber das
war doch idiotisch. Wen mochte Vyvyan schon? Die Antwort war so einfach wie
kurz: Seine Familie. Ansonsten hatte ich ihn noch nie offen und warm jemandem
gegenüber erlebt. Ich konnte zwar nicht wissen, dass es da niemandem gab, aber
wenn doch, wollte ich es auch nicht wissen. Tatsache war: Zu seiner
Familie würde ich nicht werden und so, wie er die anderen, Megan inklusive,
behandelte, wollte ich nicht behandelt werden. Sogar, wenn ich es schaffte, mir
ein Zwischending zu erarbeiten – das war nicht, was ich wollte. Ich
wollte kein Zwischending sein, sondern ein Zentralding.
But even if – was dann? Sogar wenn er einsah, dass ich awesome
war und sogar, wenn er sich Hals über Kopf in mich verliebte und das auch
zugab, dann hatten wir doch höchstens ein paar Monate vor dem endgültigen
Aus – für mich dann komplett mit Herzschmerz und
Weltuntergangsstimmung, zumindest wenn man von meinen jetzigen Reaktionen auf
seine negativen Aktionen etwas schließen konnte. Ich wollte nicht daran denken,
aber Megan hatte Recht: Ich musste es tun.
Und Lukas – Lukas könnte sicher helfen, das Ganze weniger
schmerzhaft zu machen. Vor allem, wenn ich es jetzt gleich beendete und mich
von ihm trösten ließ, würde das den Weltschmerz minimieren, denn ich verliebte
mich trotz seiner Macken immer stärker in Vyvyan – wenn er doch nur
mal den Mund halten könnte; seine Körpersprache gefiel mir um einiges besser
als die verbale – und schon wieder war ich bei Vyvyan angekommen
statt bei Lukas zu bleiben! Konnte ich nicht einmal zwei Minuten lang über die
Möglichkeit, mit Lukas zu schlafen, nachdenken, ohne mich gleich wieder daran
erinnern zu müssen, dass ich außer Vyvyan gerade niemanden wollte?!
War es sehr egoistisch von mir, mir trotz der Aussicht auf Herzschmerz für
mich und eventuell auch für Vyvyan diese paar Monate zu wünschen? Mir sogar zu
wünschen, dass Vyvyan am Ende auch Herzschmerz haben würde, weil das bedeutete,
dass er meine Gefühle erwidert hatte?
Ich sah wieder hinunter auf mein Handy, dessen Display schwarz geworden
war. Sobald ich es entsperrt hatte, leuchtete mir Lukas’ Nummer in großen
Ziffern entgegen und sein lachendes Gesicht lud mich förmlich dazu ein, den
grünen Button zu drücken.
Ich musste ja nicht mit ihm schlafen. Nicht unbedingt. Es würde sicher auch
gut tun, mit ihm darüber zu reden und seine Meinung zu hören; immerhin war er,
was das Verlieben und Entlieben und das ganze Drama drumherum anging, um
einiges erfahrener als ich. Lukas war vielleicht nicht so sanftmütig wie Megan
oder so level-headed wie Lilly, aber vielleicht war seine impulsive Art und die
Perspektive, die daraus erwuchs, hierfür gar nicht so schlecht.
Ja, zumindest anrufen und mit ihm reden …
Mein Daumen schwebte über dem Display, dann zwang ich ihn hinunter. Es
wählte, es klickte und es klingelte. Einmal, zweimal… und dann piepste es
und vibrierte. Eine SMS von Vyvyan …! Ich brach den Anruf ab und öffnete
sie hastig.
Wann soll ich morgen da sein?
Einerseits fiel mir ein Stein vom Herzen, weil er nicht ‚Schluss machen‘
wollte, sondern nur etwas ganz Banales fragte und andererseits – damn, der Kerl
hatte ein Timing! Wäre ich Megan, würde ich mir jetzt einreden, dass das ein
Zeichen oder Schicksal oder Ähnliches war. Tat ich aber natürlich nicht. That’d
be silly. Dennoch – ein paar Sekunden später und …
Tatsächlich, mein Handy begann erneut zu vibrieren und Lukas Gesicht
verdrängte Vyvyans Worte vom Display, zusammen mit ‚Good Vibrations‘ von den Beach
Boys. Ich ließ es dreimal klingeln, bevor ich ihn wegdrückte. Ja, ich hatte
ihn angerufen, aber Vyvyan ging vor. Und ich konnte Lukas auch danach noch
zurückrufen und ihm sagen, dass ich gerne ein bisschen quality time mit
ihm hätte – egal ob mit oder ohne Kleider.
***
Ich starrte auf den Computerbildschirm und wusste nicht, ob ich debil grinsen
oder verwirrt den Kopf schütteln sollte. Hatte ich gerade wirklich mit Vyvyan
geskypet? Völlig entspannt vom Bett aus? Und dann auch noch, nachdem der
Aufsatz fertig gewesen und er somit nichts mehr von mir gebraucht hatte? Hatte
er sich gerade nicht nur freiwillig mit mir unterhalten, sondern das Gespräch
auch noch am Leben erhalten, obwohl er stattdessen mit seiner Schwester Zeit
verbringen konnte?
Hatte er gerade gesagt, dass ich auch dann noch mit ihm ins Bett durfte,
wenn er die Weltherrschaft errungen hatte?!
Wie sollte ich da denn nichts hineininterpretieren, hm?! Goddammit, warum
haute er mir immer erst verbal die Faust in den Magen, nur um mir kurz darauf
neue Hoffnungen zu machen?
Ich sollte Lukas wirklich anrufen, nur schon, um ein bisschen Abstand zu
bekommen und das Ganze klarer zu sehen. Stattdessen klappte ich den Computer
zu, schlang mein Bein um die Decke und gab mich Tagträumen hin, in denen Vyvyan
und ich zuerst traute Zweisamkeit genossen und ich ihn später händchenhaltend
meinen Freunden vorstellte. Nicht einmal in meinen Träumereien bildete ich mir
ein, dass auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass er sie mögen würde,
aber er war nett und umgänglich und er hielt meine Hand und küsste mich. Vor
ihnen. Vielleicht sogar ein bisschen besitzergreifend – oh, yeah, definitely besitzergreifend.
Geile Vorstellung.
Ahoi ^^
AntwortenLöschenIch konnte einfach nicht mehr bis morgen warten bis du auf Ff postest und schreib deshalb jetzt.
Auch wenn es nur zum Stressabbau dienen soll, dieses Techtelmechtel zwischen Rubin und Lukas... bei der Vorstellung alleine fängt mein Auge schon an zu böse zu zucken.
Ach gottchen ich wünschte vyvy würde davon Wind bekommen rubin ordentlich feuer unterm arsch machen.
Oh und vonwegen Rubin-chan denkt das vyvy ihn nicht mag usw... Wie in nem Schnulzen Anime xD
Sie wissen nicht so recht ob nu oder nicht, schlafen dann doch miteinander und denken morgens schon am Frühstückstisch darüber nach ob der andere einen mag... manchmal seltsam. Aber halt, ich schweife ab.
Freu mich aufs nächste Kapitel
Lg Tabsui
Haha, Ungeduld kenne ich nur zu gut. Bis es auf ff kommt hätte es aber auch nur noch bis kurz nach Mitternacht gedauert; wenn ich noch auf bin, mach ich das öfter so, weil weniger Stress am Morgen.
LöschenJa, das Techtelmechtel (das Wort habe ich schon lange nicht mehr gehört. Schade eigentlich) hat Vyvy ja erst mal unbewusst verhindert. Nur für wie lange ist die Frage.
Dir ist aber schon klar, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt allerhöchstens einen dieser Wünsche erfüllen könnte, oder? Entweder Vyvy bekommt das mit Lukas mit oder er macht Rubin Feuer unterm Arsch – beides in Kombi, und vor allem das eine als die Konsequenz des anderen … nee, noch nicht. Sorry. Wieso, wird vielleicht im nächsten Kapitel klar.
Mit Animes kenne ich mich nicht wirklich aus, aber eine Schnulze ist es definitiv – hab nie was anderes behauptet (und es bei ff.de ja auch in der richtigen Kategorie hochgeladen). ;P
Na ja, wäre Vyvy nicht so widersprüchlich, müsste sich Rubin nicht dauernd Gedanken machen. Er weiß ja sehr genau, was er will. Eigentlich.
Vielen lieben Dank für dein Review!