Update-Info

07.01.2015: Ich wünsche allen ein (verspätetes) frohes neues Jahr! :)

Bei uns hat das Jahr leider mit einer Krebsdiagnose begonnen. Nicht meine, aber dennoch werden die Kapitel in absehbarer Zeit nur sehr unregelmäßig erscheinen.

Mittwoch, 26. November 2014

Von Edelsteinen und Papierengländern 27:


Rubin lag still da, die Augen geschlossen, den Kopf auf die Decke gelegt. Und harrte der Dinge, die da kamen. Die ich da tun würde. Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich das anmachte. Einfach nur die Tatsache, dass er sich mir anbot, dass er sich mir hingab, und dass ich sehen konnte, wie er sich beherrschen musste. Das leichte Zittern, das seinen Körper erfasste, als mein Atem seine Lenden streifte. Die Hitze, die sein Körper verströmte. Sein Geruch. Weniger Zitronengras hier unten und mehr … Rubin.
Ich drückte meine Lippen auf die Stelle, die eben noch von meinem Atem gewärmt worden war, und spürte, wie er sich unter mir anspannte. Es war nicht so, dass ich ihn auf die Folter spannen wollte oder dass ich mir nicht sicher war; vielmehr wollte ich diesen Moment auskosten, die Erwartung, das Kribbeln, das über meinen Rücken und bis in meine Zehenspitzen lief, ja, sogar die Angst, es falsch zu machen. Das alles war neu und aufregend und ich wusste, dass es nie wieder so sein würde. Es würde nie wieder das erste Mal sein.

Mittwoch, 19. November 2014

Von Edelsteinen und Papierengländern 26:

Während wir so auf Betsy lagen und kuschelten, wurde ich nach und nach von einer seltsamen, lähmenden Unruhe erfasst, die ich mir nicht ganz erklären konnte. Ich wollte liegen bleiben und aufstehen, die Lider schließen und ihn nicht aus den Augen lassen, damit ich keine mögliche Bewegung verpasste. Ich wollte näher an ihn heranrutschen und ihn von mir schieben. Als er eine Hand unter seinem Schopf hervorzog und den Arm um meine Schulter legte, wurde das Gefühl, etwas tun zu müssen, so stark, dass ich glaubte jeden Moment platzen zu müssen. Es kribbelte und zwickte und machte es mir unmöglich, an irgendetwas anderes zu denken. Und dann löste sich meine Starre. Nicht komplett, aber zumindest in meiner Hand und ich begann, seinen Bauch zu erkunden. Ich fing klein an, spreizte erst nur die Finger, und ballte sie danach in Zeitlupe zur Faust, kratze dabei leicht über seine Haut, und das half, das seltsam drängende Kribbeln loszuwerden. Oder nein, nicht loszuwerden, aber umzuleiten. Erst war ich mir nicht sicher, aber als ich begann, meine flache Hand auf ihm zu bewegen und mir die Form seines Körpers allein durch Berührung einzuprägen, wurde es deutlich: Je mehr Freiheit ich meiner Hand gab, desto angenehmer wurde es für mich. Aus tausend Nadelstichen in meinem Innern wurde Champagnerprickeln.
Rubins Bauchmuskeln zuckten unter mir und sein Atem beschleunigte sich mit jedem Millimeter, den ich mich bewegte. Als ich schließlich, nach einem gemächlichen Umweg über seine Brust, seinen Bauchnabel ertastete, keuchte er auf und flüsterte:
„Mediumkuscheln?“

Donnerstag, 13. November 2014

Von Edelsteinen und Papierengländern 25:


Diesmal konnte ich um einiges länger im post-orgasmischen Glücksnebel verweilen. Und auch, als ich langsam auftauchte, kam keine Panik auf. Hätte sie vielleicht sollen, wenn man bedachte, dass ich die ganze Zeit über nackt auf Rubins Schoß gesessen hatte, aber irgendwie – nah, es gab Schlimmeres. Er würde es schon nicht weitererzählen.
… Alleine die Tatsache, dass ich das dachte, war erschreckend. Und dennoch war mir das in diesem Moment egal; vielleicht würde ich meine Meinung ändern, wenn mein Kopf nicht mehr von Zitronengras und Grübchen vernebelt wurde, vielleicht aber auch nicht. Irgendwann wurde mir aber zumindest klar, dass ich nackt auf Rubins Schoß saß und immer noch die Arme um ihn geschlungen hatte.
Und, dass er noch nicht gekommen war. Ups.

Mittwoch, 5. November 2014

Von Edelsteinen und Papierengländern 24:

Wie lange wir so dalagen, konnte ich in Retrospektive nicht sagen, denn irgendwann driftete ich ab. Es war so warm und gemütlich und roch so gut und es war ruhig – was es bei uns zu Hause nach acht Uhr nie war – und ich hatte so wenig geschlafen und mein Kopf war endlich still. Nachdem ich mir den ganzen Morgen über Gedanken gemacht hatte, war das eine unglaubliche Erleichterung. Vor allem, da es Gedanken gewesen waren, die ich mir nicht hatte machen wollen, die ich am liebsten ganz tief begraben und nie wieder hervorkommen lassen hätte. Rubin und ich, klar.
Aber eben, mein Kopf hatte endlich eingesehen, dass die Panikmache nichts bringen würde und dass ein bisschen den Moment genießen und Schlaf nachdösen nicht schaden konnte. Bis, ja, bis sich die Situation änderte. Es begann schleichend, so dass ich den Anfang verpasste. Irgendwann mussten Rubins Finger angefangen haben, sich zu bewegen, langsam erst, in kleinen Kreisen oder kurzen Linien vielleicht. Warum sollte ich das auch bemerken? Da hatte sich ja noch nichts geändert – es war immer noch warm, schön, ruhig und wohlig – und ich döste zufrieden vor mich hin. Auch, als die Bewegungen größer und nicht mehr ganz so federleicht wurden, blendeten sie sich perfekt in meine Welt ein. Seine Lippen, die über meine Schulter geisterten, spürte ich zwar, aber sie gehörten einfach dazu und waren noch kein Grund, mit dem Dösen aufzuhören. Erst, als sie langsam über meinen Hals zur Kehle wanderten und ab und an von Zähnen abgelöst wurden, kroch mein Bewusstsein in meinen Körper zurück.